Einmal Herz, immer Herz

In der angeblichen deutschen Netflix-Konkurrenz Babylon Berlin (ichsachma: Hmjoa, gut aber nicht umwerfend) spielt eine Schauspielerin (Liv Lisa Fries) mit, die mich an eine Frau erinnert, in die ich vor über 10 Jahren verliebt war. Der Mund, die Frisur, der irgendwie französische Charme, zugleich ein bisschen spröde, ein bisschen lasziv, ein bisschen sportlich… Toll.

In dem Zuge fiel mir dann auf, dass ich einfach überhaupt nie aufhöre, Leute zu lieben, die ich mal geliebt habe. Alle Menschen, in die ich mal verliebt war, könnten morgen an der Tür klingeln und ich würde die sofort reinlassen. Ich würde die auch alle sofort in meinen Arm oder mein Bett lassen, so vom Gefühl her.

Und dann ist mir aufgefallen – gerade wegen der Frau, die aussieht wie Liv Lisa Fries, mit der nämlich im Wesentlichen zwei schöne Nächte passiert sind und ein paar Wochen Überlegen ihrerseits, ob sie dieses ganze Polyzeug nicht vielleicht total interessiert – dann ist mir jedenfalls aufgefallen, dass das eigentlich ein bisschen verrückt ist und vermutlich nicht allen Menschen so geht.

Einer ehemaligen innigen Affäre habe ich irgendwann mal gesagt, dass ich da noch manchmal dran denke, und sie guckte dann durchaus ein bisschen erfreut aber vor allem ungläubig und sagte „Aber… Das ist fast 15 Jahre her“. Und ich dachte: Ja, aber es ist doch passiert. Es ist für immer wahr, dass das passiert ist, dass es die Gefühle gab, das wird doch nie anders…“

Ich glaube, dieses Polyamory-Ding ist vielleicht doch eher Natur als Lifestyle. Denn was ich da erlebe, heißt ja eigentlich: nach meiner ersten Freundin habe ich alle Menschen danach geliebt, während gleichzeitig noch Gefühle für jemand anderen da waren. In meinem Herz gehen Türen immer nur auf, aber nicht wieder zu. (Sind es dann Türen? Egal)

3 Gedanken zu „Einmal Herz, immer Herz“

    1. Könnte sein… Meinst du andere schauen einfach sofort wieder weg, wenn sie da was sehen, das die Alleingültigkeit der gegenwärtigen Liebe in Frage stellen könnte?

      1. hängt von der jeweiligen definition von liebe ab. bei mir ist es eher so die allgemeine liebe zur menschheit, die sich in der vergangenheit entdecken lässt. aber das mit dem „in frage stellen“ ist allgemein keine große stärke von uns high-tech-primaten, fürchte ich.

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