Plant-based, wenn verfügbar

Schon seit einiger Zeit habe ich mein Verhältnis zu veganer Ernährung umschrieben mit „wir flirten, aber es ist nichts ernstes“. Schon seit einigen Monaten kaufe ich keine Eier oder Milch mehr, esse aber noch Produkte, wo sie drin sind, bin also vegetarisch unterwegs. In letzter Zeit gab es zwei Erlebnisse, die das nochmal ein bisschen verändert haben.

Zum Einen war ich im Urlaub in Edinburgh, und dort gab es das Beetroot Suave, ein super süßes Café im Süden der Stadt, in dem alle Produkte „plant-based“ waren, also auf Basis von Pflanzen.

Das fand ich eine super Bezeichnung, die hatte so wenig von Lifestyle oder Verzicht oder Abgrenzung, und dadurch war ganz viel weg, was man an pflanzenbasierter Ernährung mühevoll finden kann. Noch dazu waren die Kuchen absolut sagenhaft, aber allein das Wort: plant-based. Super: ich esse Pflanzen und Sachen aus Pflanzen. Nicht „ich esse kein dies“ oder „ich verzichte auf das“, es ist so wunderbar proaktiv. „Ist das vegan?“ klingt immer entweder elitär oder nach Reduktion, aber „Ist das ein pflanzliches Produkt?“ ist ein Feature.

Außerdem war ich bei einem Bekannten in Berlin, von dem ich schon wusste, er ernährt sich rein pflanzlich, und mir gefiel, wie beiläufig das alles war. Noch dazu waren neben mir noch zwei andere Menschen zu Besuch, die sich ebenfalls pflanzlich ernähren, und morgens gab es dann flott einen Smoothie. Auch da war diese Komponente von Verzicht nicht dabei, es fühlte sich mit nichts schwer an oder streng oder sonstwas. Es fühlte sich einfach nur richtig an.

Bei mir haben diese beiden Erlebnisse dazu geführt, dass ich bezüglich meiner Ernährung den nächsten Schritt gemacht habe, und der lautet: „Wenn es eine pflanzliche Option gibt, wähle die pflanzliche Option.“

Ist erstaunlich einfach. Der größte Schritt war, eine gute pflanzliche Option fürs Abendbrot zu finden (Ich liebe Abendbrot!), aber seit ich da einen herzhaften Salat am Start habe (z.B. Quinoa, Oliven, Paprika, Möhren, getrocknete Tomaten, Kapern, Essig, Öl, Senf), der für eine ganze Woche reicht, geht das super.

Kann ich echt empfehlen, um diese Leichtigkeit zu erhalten. Nicht „ab jetzt verzichte ich…“, sondern einfach nur die Option wählen, wenn sie vorhanden ist. Klappt sicher auch als Schritt hin zu einer vegetarischen Ernährung.

Ein Gedanke zu „Plant-based, wenn verfügbar“

  1. I hate to say it … aber … ich setze da ja auch einfach Hoffnungen in die Lebensmittelindustrie. Meine Entdeckung von LikeMeat war da echt eine Erleuchtung: Ja, warum zur Hölle sollte das nicht möglich sein, nur aus Pflanzenzeugs irgendwas zu machen, was für mich die gleiche kulinarische Qualität hat wie Fleisch oder Käse? Es wird kommen, weil es geht und sobald der Markt gross genug ist, wird es sich für genügend Hersteller lohnen, Kreislauf. Helfen tun dabei in der Tat solche Ideen wie Du sie hier beschreibst. Danke!

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