Veränderungen rufen Reaktionismus auf den Plan
Gerade im Atlantic kurz einen Artikel (https://www.theatlantic.com/politics/archive/2025/01/donald-trump-brings-back-manifest-destiny/681414/?utm_source=feed) gesehen, in dem sowohl für Trump wie Putin konstatiert wird, dass sie Ruhm erlangen wollen, indem sie zu etwas zurückkehren: zu den Grenzen von damals, zu der Größe eines Imperiums. Das geht über Konservatismus (im engeren und freundlich verstandenen Sinne: bewahren, was gut ist) hinaus, und passt zu einer Beobachtung meinerseits.
Überall erstarken ja reaktionäre Kräfte, und ich glaube das liegt daran, dass wir vor gesellschaftlichen Veränderungen stehen, Umwälzungen geradezu. Der Klimawandel steht da ganz oben auf der Liste, aber auch die Arbeitswelt wird sich verändern, die Verteilung von Reichtum, der Umgang mit knapp werdenden oder umkämpften Ressourcen… Und für eine wilde Mischung von Leuten führt das zu Reaktionismus, zu einem „ne, ich wähle lieber Leute die die Notwendigkeit der Veränderung leugnen“.
Ich gehöre zu einer privilegierten Gruppe, dass mich die ganzen Veränderungen weder existenziell bedrohen noch mein Reichtum davon abhängt, dass wir uns ihnen nicht stellen: ich freue mich auf die Zukunft, ich glaube wir schaffen das, eine bessere Gesellschaft zu bauen, die sich im Solarpunk und in Gerechtigkeit übt.
Aber ganz viele Leute überfordert das oder es passt ihnen nicht. Das erklärt für mich auch, wieso nicht nur von Armut Betroffene die AfD wählen, sondern auch „bürgerliche“ Leute: wir haben jetzt gerade das Eigenheim gekauft, es darf jetzt nicht so sein, dass wir uns beschränken sollen oder die Wasserpegel steigen oder wir anders besteuert werden.
Wir brauchen eine Politik nach vorn, in eine gute Zukunft, und wir müssen Leute dafür begeistern!
PS: Ach, gerade seh ich, das hab ich letztens schonmal gebloggt! Na egal 😁
Feylamia
sagt:Das stimmt alles, denke ich. Es fällt mir nur so, so unendlich schwer mittlerweile, die Leute nicht zu packen und zu schütteln … Brrr.
jan
sagt:Sagt auch niemand was gegen! Ich will das nicht analysieren um nachher Verständnis zu haben, sondern zum Strategien entwickeln. Eine davon ist mehr Leute für die Zukunft zu begeistern (bzw politische Aufgabe muss es sein, Zukunften zu beschreiben, auf die Leute Bock haben), aber Schütteln ist doch auch gut! 😀