No Man’s Sky

No Man’s Sky ist schon von 2016, und ich habe dem Release damals regelrecht entgegen gefiebert…

Bei meinem Papa hatte ich so mit 11 Bücherregale voller Science Fiction und Fantasy entdeckt, mit den dazugehörigen Coverillustrationen (schön zu sehen auf dem nostalgischen Twitter-Account 70s Sci-Fi Art). Diese Bücher waren der Anfang für meine Faszination mit Fantasy und Science Fiction, und ganz nebenbei auch wichtiges Motiv für mich, vernünftig Englisch können zu wollen. Aber schon als mir das erste Mal diese Cover auffielen, ahnte ich, dass da ganze Welten darauf warten entdeckt zu werden…

Genau dieses Versprechen machte auch No Man’s Sky, und zwar mithilfe der prozeduralen Genererierung der Spielwelt: Durch Algorithmen wird anhand der Koordinaten die Spielwelt erschaffen, und zwar auf allen Ebenen: Wo ein Sonnensystem ist, wie viele Planeten in diesem Sonnensystem sind, wo Berge, Täler und Pflanzen auf einem Planeten sind, was für Rohstoffe es auf diesem Planeten gibt, selbst die Tiere und Pflanzen werden aus Grundgerüsten zufällig zusammengesetzt, sodass es immer dieses Versprechen gibt… hier war vor dir noch niemand. Du bist der einzige, der das sieht.

Natürlich sind die Möglichkeiten der zufälligen Kombination irgendwie auch begrenzt. Ich meine nicht in Zahlen, aber doch in der Fähigkeit, originell zu sein. Und ob das kleine Wuseltier nun 4 oder 6 Beine hat, und ob das Verhältnis von Vorderbein zu Hinterbein nun 2:1 oder 1:2,5 ist und ob die Augen jetzt dichter oder näher sind… natürlich bleibt es halt ein kleines Wuseltier.

Dennoch geling es es dem Spiel, dieses Gefühl des Entdeckens perfekt einzufangen, dieser Sense of World… man ist an einem Ort, und dieser Ort ist genau dieser Ort, und ganz oft ist man der erste Mensch, der an diesem Ort ist. Sehr hilfreich für dieses positive „Wundern“ ist, dass alles so aussieht wie genau diese Cover, von denen ich sprach.

Übrigens fand ich das nicht alleine, ein User auf NeoGAF namens ichtyander hat richtig tolle vergilbte Buchcover aus Screenshots des Spiels erstellt.

Das Spiel ist auch in der Videospielewelt durchaus interessant, weil – passend zur unendlichen Größe der Variationen in der unendlich großen Welt – die Erwartungen an No Man’s Sky vor Release unendlich groß waren. Es gab ein paar Andeutungen, die dann so nicht im Spiel waren, und es war am Ende eben doch ein Indie-Spiel, und viele Leute waren enttäuscht. Und die Entwickler (Hello Games auf Guildford, ein ziemlich kleines Team) haben sich nicht unterkriegen lassen und immer wieder Updates rausgehauen. Basisbau, Fahrzeuge, deutlichere Variation, mehr Interaktion zwischen den Spielenden, das Spiel wurde immer besser.

Dabei ist der eigentliche Gameloop, also das, was die Spielregeln erstmal von einem wollen, denkbar einfach: Such dir ein Projekt, sammel die nötigen Rohstoffe. Dass man dabei durch ein Universum reist und manchmal von Raumpiraten gestört wird oder seltene Erze findet, deren Verkauf man dazwischen schiebt, nur um dann zu merken dass der Platz im Raumschiff knapp wird, ach, da ist ja ein abgestürztes Raumschiff, das könnte man doch eigentlich restaurieren, oh, dafür brauche ich aber Mikroprozessoren, warte mal, die konnte ich doch günstig einkaufen in dem Sternensystem letztens… all das ist die Kür, das quasi selbst hinzuerfundene Erleben des „Ich fliege durch’s Weltall“.

 

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